Geschichte der E10


Nach dem 2.Weltkrieg und dem Wiederaufbau Deutschlands war der Mangel an elektrischen Lokomotiven so groß, das man sich bei der Deutschen Bundesbahn dazu entschloss, ein groß angelegtes Programm zur Beschaffung neuer Elektrolokomotiven aufzulegen; daraus entstanden zunächst 5 Prototypen mit den Nummern E 10 001 bis 005.
Die schon damals angedachte Universallokomotive ließ sich nach mehrjähriger Erprobung der Prototypen aus diesen nicht ableiten, so das man weiterhin auf spezialisierte Lokomotiven setzen musste.

Für den schnellen Reisezugdienst wurde ab 1956 die Baureihe E 10 in Dienst gestellt, eine weitgehende Teilegleichheit mit den für Güterverkehr und Personennahverkehr entwickelten Maschinen sorgte für die Bezeichnung " Einheitslokomotive " . Insgesamt wurden 379 Maschinen der Baureihe E 10 bei der Deutschen Bundesbahn in Dienst gestellt. Zur Beförderung hochklassiger Fernschnellzüge wurden 31 Maschinen der Unterbaureihe E 10.12 mit geändertem Lokkasten gebaut, welche aufgrund der markanten Front den Spitznamen "Bügelfalte" erhielt. ( siehe hierzu " Die Entwicklung zur E10.12" ).  Da die Fertigung der E10.12 mitten in der Fertigung der normalen E10 begann, entschloss man sich bei der Deutschen Bundesbahn auch für die normalen E 10 das Design der Bügelfalte weiter zu verwenden, die ursprüngliche blaue Farbgebung wurde jedoch beibehalten.

Die Baureihe E 10 trug auf elektrifizierten Strecken ab 1956 mit zunehmender Elektrifizierung und Ablieferung der Maschinen die Hauptlast im hochwertigen Reiseverkehr. Die mit vielen technischen Neuerungen versehenen Maschinen waren nahezu von Anfang an zuverlässig und durch einfache Bedienung beim Personal beliebt. Mit dem Erscheinen der Serienmaschinen der Baureihe 103 wurde die Baureihe E 10 zunehmend aus dem hochwertigen Reiseverkehr verdrängt und von ihren Einsatzstellen überwiegend regional eingesetzt. An keiner anderen deutschen elektrischen Baureihe der Deutschen Bundesbahn lassen sich Aufstieg und Fall so deutlich erkennen wie bei der Baureihe E 10/110. Vom Schnellzugdienst über Rheingoldehren zur wendezugfähigen Nahverkehrslokomotive, meist wegen Form- und Farbgebung wenig beachtet stellt die Baureihe 110 auch 50 Jahre nach Indienststellung eines dar: Deutsche Wertarbeit, Motor der Wirtschaftwunderzeit und vielfach ein Stück Erinnerung an manche Zugfahrt, die nicht selten in die schönsten Wochen des Jahres führten
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Im Netz seit: 22. März 2004  Aktualisiert: 13. April 2010