Die Hersteller unserer Lokomotiven

Die Hersteller unserer Lokomotiven

Sowohl 103226-7 als auch E 10 1239 wurden bei Krauss-Maffei und Siemens gefertigt, wobei der mechanische Teil stets von Krauss-Maffei gebaut wurde und Siemens den elektrischen Teil lieferte. Kurioserweise erteilte zwar Krauss-Maffei jeder Lokomotive im Rahmen ihrer Fertigung eine Seriennummer, von Seiten Siemens unterblieb dies.

Die Zusammenarbeit zwischen Siemens und Krauss-Maffei war schon aufgrund der Nähe der Firmen zu einander nahe liegend, zahlreiche Entwicklungen und Baulose sind von beiden zusammen entwickelt oder als Auftragsarbeit vollzogen worden.
Im Rahmen des Baus von Einheitslokomotiven für die Deutsche Bundesbahn erhielten beide Firmen zahlreiche Lieferlose, insbesondere der Bau der Schnellfahrlokomotiven der Baureihe E 10 ging in großen Teilen an Siemens und Krauss-Maffei; durch die große Teilegleichheit der Einheitslokomotiven untereinander waren allerdings auch die anderen Hersteller mitbeteiligt, ebenso wie Siemens E-Teile für andere Baureihen  und andere Hersteller wie Krupp und Henschel lieferte.
Beim Bau der Baureihe 103 erhielten alle von Krauss-Maffei gefertigten Maschinen den E-Teil von Siemens, Siemens lieferte aber auch E-Teile für bei Krupp und Henschel gefertigte Maschinen und war größter E-Teil-Lieferant beim Bau der Baureihe E 10 und 103; Krauss-Maffei lieferte den Hauptteil an M-Teilen sowohl bei der Baureihe E 10 als auch bei der Baureihe 103. Daraus resultiert bei der Baureihe E 10 und bei der Baureihe 103, das keine Herstellerkombination häufiger vertreten ist als die Kombination Siemens/Krauss-Maffei.

Die Lokomotiv-Fabrik Krauss-Maffei entstand 1931 aus dem Zusammenschluss der 1838 in München gegründeten Firma J.A.Maffei und der 1866 gegründeten Lokomotivfabrik Krauss & Comp. Zunächst erhielt die neue Firma den Namen Lokomotivfabrik Krauss & Comp. J.A. Maffei. Firmensitz war München-Allach, wo Krauss bereits  seit 1921 eine Gießerei betrieb.
Der Name Krauss-Maffei ist untrennbar mit so bedeutenden Lokomotiven wie der bayrischen S3/6 oder der V200 verbunden, in der jüngeren Geschichte ist die Entwicklung des Euro Sprinters ( gemeinsam mit Siemens )  und den daraus abgeleiteten Lokomotiv-Baureihen  zu nennen.
Leider ist der Name Krauss-Maffei heute im Lokomotiv-Bau Geschichte; es  sind mit der Übernahme durch den Siemens-Konzern auch keine Schriftzüge mehr an bei Krauss-Maffei gebauten Lokomotiven angebracht worden.
Krauss-Maffei produziert heute unter eigenem Namen in München-Allach Kunststoffspritzgussdruckmaschinen, weshalb es auch heute noch möglich ist, neue Lokomotiven unter dem am Werk angebrachten historischem Namenszug zu sehen und abzulichten. Der Bereich Wehrtechnik wurde 1999 mit Wegmann zur Krauss-Maffei-Wegmann GmbH fusioniert.



Die Firma Siemens wurde am 12.10.1847 von Werner von Siemens und Johann Georg Halske als Siemens & Halske gegründet. Grundlage der jungen Firma war der Bau von Zeigertelegrafen und Eisenbahnläutewerken; schon ein Jahr nach Firmengründung beteiligte sich die Firma an internationalen Großprojekten wie der sogenannten Telegrafen-Linie und dem Transatlantik-Kabel. Werner von Siemens entdeckte das elektrodynamische Prinzip, was der Firma eine nachhaltige positive Entwicklung bescherte und auch in den Bau von Glühlampen einstiegen ließ; die Firma Osram ist heute 100prozentige Siemens-Tochter und somit die heutige Siemens AG einer der bedeutendsten Hersteller von Leuchtmitteln  jeder Art weltweit.
1879 stellte Siemens auf der in Berlin-Moabit stattfindenden Gewerbeschau die erste elektrische Lokomotive der Welt der staunenden Öffentlichkeit vor.
1882 baute Siemens die von ihm so genannte Elektromotte, die heute als erster Oberleitungsbus der Welt gilt.

1888 wurde Werner Siemens geadelt,1890 stieg Werner von Siemens aus der Firma aus und übergab die Geschäfte an seinen Bruder und seine Söhne. Nur 2 Jahre später verstarb der am 13. 12.1816 geborene Firmengründer am 6.12.

Kurz nach der Jahrhundertwende kam es zu Unternehmenskonzentrationen auf nahezu allen Märkten und die Firma Siemens schloss sich mit der Nürnberger Elektrizitäts-AG zusammen, die vormals Schuckert-Werke hießen und es entstand die Firma Siemens-Schuckert-Werke (SSW ), unter deren Namen Lokomotiv-Entwicklungen wie die DB-Baureihe
E 03 und viele weitere entwickelt und gebaut wurden.
Mit dem damaligen Hauptkonkurrenten AEG kam es zum Zusammenschluss im Bereich der drahtlosen Telegrafie, die gemeinsame Firma trug den Namen Telefunken.

1966 kam es zum Zusammenschluss von Siemens & Halske , Siemens-Schuckert-Werke ( SSW ) und Siemens-Reiniger- Werke ( Medizin-Technik ) zur Siemens AG, 1969 gründete Siemens das Tochterunternehmen Trafo-Union, deren Transformatoren in vielen Lokomotiven eine Heimat gefunden haben.

Die Siemens AG ist heute in 190 Ländern vertreten und hat allein in Deutschland 125 Standorte; weltweit arbeiten ca. 430.000 Mitarbeiter für den Konzern und ist somit als Global-Player mit Weltruf und Bedeutung zu sehen; führend ist die Siemens AG heute im Bereich Medizintechnik und Kraftwerkstechnologie sowie Verkehrstechnik jeglicher Art.

Von allen im Lokomotivbau tätigen großen deutschen Firmen ist nur der Name Siemens geblieben; wir hoffen das dieser Umstand anhält und so großartige Entwicklungen wie die Baureihe E 10 und E 03/103 noch viele Nachfolger wie den Taurus bekommen mögen.

Ein Kuriosum am Rande: Die 1962 gebaute E 10 1239 erhielt das damalige Firmenzeichen der Siemens-Schuckert-Werke, ein verwobenes Doppel-S. Die 1973 unter dem Dach der Siemens AG gebaute 103226-7 erhielt dagegen den Schriftzug Siemens in Verbindung mit dem Firmenzeichen der Firma Siemens & Halske, wo das H für Halske in das S für Siemens verwoben war.

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Im Netz seit: 22. März 2004  Aktualisiert: 13. April 2010